Make it count - Dreisam by Taylor Ally

Make it count - Dreisam by Taylor Ally

Autor:Taylor, Ally [Taylor, Ally]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Contemporary
veröffentlicht: 2014-08-21T22:00:00+00:00


Julie

Ich fasse es nicht. Die Frau aus dem Racoon. Die, mit der er Mittagessen war. Ich war schon eifersüchtig in meinem Leben. Aber das, was ich gerade spüre, ist neu. Es ist anders und reißt mich innerlich in Fetzen. Ich versuche nicht hinzusehen, aber mein Blick findet immer wieder zu meinem Norden zurück. Nur, dass mein Norden leider auch ihrer zu sein scheint. Sie zieht ihn mit den Augen aus und ich würde sie ihr am liebsten auskratzen.

„Jacob?“, ertönt eine warme Stimme neben mir. „Ist das schön, dich so schnell wiederzusehen!“

Jacob? Einen Moment entwischen meine Augen wieder zu Jake. Er findet meinen fragenden Blick, dann schaue ich schnell weg. Zu dieser kleinen, runden Frau mit dem mütterlichen Ausdruck in den Augen und der Schürze mit Spitzenborte, die neben unserem Tisch steht und Jake anlächelt. Ihre roten Wangen und die Art, wie sie ihn ansieht, zeigen, dass sie ihn schon ewig kennt. Ja, vielleicht sein ganzes Leben lang. Lachfältchen umrahmen ihre blauen Augen und das graue Haar trägt sie in einem Knoten am Hinterkopf.

„Chloé.“ Er steht auf und nimmt sie in den Arm. Und die Tatsache, dass ich wünschte, ich wäre sie, nur um seine Wärme zu spüren, zeigt, wie armselig ich eigentlich bin. Er lässt sie los und zeigt auf uns. „Ich gebe heute eine Clearwater Bay Führung und da durfte das Café de Paris nicht fehlen.“

„Das freut mich.“ Sie strahlt und lächelt uns an. „Dann seid ihr Jacobs Freunde?“

„Mein Gott, du kennst Kyle gar nicht“, stellt Jake fest und deutet zu Kyle hinüber. „Das ist Kyle. Mein Bruder.“

„Oh nein, wie schön!“, sagt Chloé und klatscht in die Hände. „Jacob hat mir so viel von dir erzählt.“

„Ehrlich?“, fragt Kyle und schüttelt ihr die Hand. Er sieht einen Augenblick zu Jake hinüber und sagt: „Das... das freut mich.“

„Ja, was denkst du denn?“, sagt er grinsend und zeigt dann zu mir. „Die junge Dame neben ihm ist seine Freundin Jules.“ Dieser Satz ist wie ein Schlag ins Gesicht. Er trifft einen Nerv, der so entsetzlich wehtut, dass mir sofort Tränen in die Augen schießen. Plötzlich wird alles still. Wie kann er das sagen? Wie kann er mich als Kyles Freundin vorstellen? Dann endlich begreife ich, dass mich alle ansehen. Sie muss denken, dass ich schrecklich unhöflich bin. „Hallo“, sage ich und schlucke. „Freut mich sehr.“

„Bezaubernd...“, flüstert Chloé und dreht sich zu Jake. „Ist sie nicht bezaubernd?“

„Natürlich ist sie das. Kyle hat eben Geschmack“, antwortet Jake lächelnd. Dann wendet er sich Lucy zu. „Und das hier ist Lucy.“

„Ich nehme an, deine Freundin...“ Chloé reicht ihr die Hand. „Eine hübscher als die andere.“ Seine Freundin? Ich versuche zu atmen, aber ich kann nicht. So als wäre ich unter Wasser. Etwas sperrt sich. Vielleicht ist es mein Herz, das gerade bricht und sich in meine Lungen bohrt.

Und ja, zugegeben, Lucy sieht toll aus, aber muss sie sagen, dass sie hübscher ist als ich? Ich meine, ich weiß, dass es so ist, aber muss sie es auch noch sagen? Ich mustere sie abschätzig. Sie und ihre strahlend weißen Zähne.



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